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Schützenfeste in Westfalen im Fokus der Kulturwissenschaft
LWL-Volkskunde veröffentlicht Bildband zur Schützengeschichte
Westfalen (lwl). Was wäre Westfalen ohne seine Schützenfeste? Nach wie vor sind sie vielerorts der Höhepunkt des Jahres. Die Volkskundliche Kommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt einen Bildband zur Schützengeschichte herausgegeben, der neben Bekanntem auch überraschende Perspektiven und ungewöhnliche Einblicke in die Schützenbräuche der vergangenen 100 Jahre gewährt.

Buch Schützenfeste in WestfalenDer Bildband der Volkskundlichen Kommission trägt den Titel "Schützenfeste in Westfalen". Foto: LWL

Die Vereine, die die Schützenfeste ausrichten, gehören in Westfalen zu jedem Dorf und jedem Stadtteil dazu. Daher ist die Zahl der Fotos von Festumzügen, vom Vogelschießen, vom Schützenkönig und seinem Hofstaat oder von den Vor- und Nachbereitungen der Feste kaum zu überblicken. Allein die LWL-Kommission verfügt über mehr als 5000 Fotos, die etwas mit Schützenbräuchen zu tun haben.

Die Kulturwissenschaftlerinnen Britta Spies und Barbara Stambolis haben diese und andere Bildsammlungen gesichtet und ausgewertet. „Herausgekommen ist dabei eine einmalige Publikation, der es gelingt, das Bekannte auf andere Weise, in anderen Zusammenhängen zu zeigen. So ergeben sich überraschende Perspektiven und ungewöhnliche Einblicke in die Schützenbräuche, die auch diejenigen begeistern werden, die glauben schon alles zum Thema zu kennen und zu wissen“, zeigt sich die Geschäftsführerin der Volkskundlichen Kommission Christiane Cantauw beeindruckt von der Arbeit der beiden Autorinnen.

„Ich habe es genossen, das Buch einfach einmal in Ruhe durchzublättern. Die Fotografien sind in der Tat mit großer Sorgfalt ausgewählt worden. Gerade in der Zusammenschau ergeben sich spannende und aufschlussreiche Einblicke in den Komplex ‚Schützenfest’. Die gut recherchierten Texte bringen den Laien die Materie näher und haben auch den Kennern Neues zu bieten“, so Cantauw weiter.

Bild Schützenfeste in WestfalenGeschmückte Autos traten in der Wirtschaftswunderzeit teilweise an die Stelle von Kutschen, wie hier in Dahle bei Altena im Märkischen Kreis. Foto: Schmidthaus

Britta Spies als wissenschaftliche Leiterin des Schützenmuseums in Neuss und die Historikerin Barbara Stambolis, die wissenschaftlich bereits zum Thema gearbeitet hat, waren geradezu prädestiniert für dieses Thema. „Über 100 Jahre westfälische Schützengeschichte werden in Wort und Bild wieder lebendig. Wir wollten keine Schützenchronik schreiben, sondern ein Buch, das Schützen und Nicht-Schützen gleichermaßen interessieren dürfte“, erklärt Britta Spies. Barbara Stambolis ergänzt: „Die Arbeit an diesem Buch hat uns ganz viel Freude gemacht, weil die Fotografien eine ganz andere Sicht auf das Geschehen gewähren, die auch uns als Autorinnen fasziniert hat“.

Schützenfeste in Westfalen.
Bekannte Ansichten – ungewohnte Einblicke
von Britta Spies und Barbara Stambolis
144 Seiten, 212 Fotos
Ardey-Verlag, Münster, 19,90 Euro
ISBN 9783870232665.

Bild Schützenfeste in WestfalenKinderschützenkönig mit Königskette und Königin, Lippstadt-Lipperbruch 1951. Foto: Nies

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